Personalbedarf 2021 – Der Stellenmarkt explodiert in nahezu allen Branchen, doch kaum jemand wechselt den Job

Trotz des mehrfachen Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 fehlen viele Fach- und Führungskräfte in Deutschland bzw. der DACH Region. In der Analyse des Personalbedarfs 2021 haben eigene Untersuchungen und zahlreiche Veröffentlichung, wie z.B. der veröffentlichte Rekrutierungs Index (https://www.springerprofessional.de/recruiting/fachkraeftemangel/personalbedarf-steigt-in-fast-allen-branchen/19536736), mit insgesamt mehreren tausend Unternehmen, den Mangel belegt. Aktuell explodiert der Stellenmarkt in nahezu allen Branchen in Deutschland und der DACH-Region.

Bereits im letzten Jahr gaben über die Hälfte der befragten Unternehmen an, Neueinstellungen zu planen, trotz des damaligen Lockdowns und teilweiser Kurzarbeit. Hierzu wurden Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern aus den Branchen Industrie, IT und Digital, Dienstleistungen, Finanzdienstleister und Banken, Consumer Industrie und dem öffentlichen Sektor befragt und analysiert.

Über alle Standorte gaben die Unternehmen in der Analyse des Personalbedarfs 2021 an, dass der Bedarf an Fach- und Führungskräften deutlich gestiegen ist. Im Jahr 2021 lag die Anzahl der Firmen mit gestiegenem Personalmehrbedarf bei über 80% gegenüber dem Vorjahr. Zudem ging der Anteil an eigenständig besetzten Vakanzen zurück. Nur noch ca. ein Drittel (Vorjahr knapp 50%) der offenen Stellen wurden im Jahr 2021 eigenständig durch die Unternehmen besetzt, trotz Anstieg der Stellenanzeigen um ca. 25%, in manchen Branchen um bis zu 50%.

Die Ergebnisse der Befragungen ergaben zudem, dass neben dem ungelösten  Fachkräftemangel aus den Vorjahren auch eine spürbare Wirtschaftserholung in den meisten Branchen eingesetzt hat.  Hierdurch wurden geplante Stellenstreichungen bei über 50% der Unternehmen im Jahr 2020 auf kleiner 10% in 2021 reduziert, was negativen Einfluss auf das Wechselverhalten von Mitarbeitern hatte.

Der anhaltende Fach- und Führungskräftemangel aus den Vorjahren wird zudem verstärkt von weniger abgeschlossenen oder neu besetzen Ausbildungsstellen. Weitere Gründe lagen sicher auch darin, dass aufgrund der stark reduzierten Vorlesungen an Hochschulen und Universitäten die Studienzeiten durch die Studierenden verlängert wurden und es hierdurch zu weniger Studienabschlüsse kam, die den Unternehmen zusätzlich fehlen.

Als einen weiteren, wichtigen Faktor sehen wir die geänderten Anforderungen von Bewerbern an künftige Arbeitgeber. Speziell im Hinblick auf Möglichkeiten mit teilweisem, mobilem Arbeiten oder Homeoffice-Lösungen und weiteren Flexibilisierung in den Arbeitszeiten, stellt dies eine Herausforderung für Arbeitgeber dar. Daneben wird in der Regel eine deutliche, gehaltliche Verbesserung, speziell in ländlichen und abgelegenen Regionen, erwartet oder ein Aufstieg auf der Karriereleiter. Es ist deutlich zu erkennen, dass eine Verunsicherung bei Wechselwilligen über die wirtschaftliche Stabilität und mittel- bzw. langfristige Auftragslage des neuen Arbeitgebers oft einen Wechsel verhindern. Hierzu werden Erfahrungen mit Entlassungen oder Kurzarbeit aus dem Lockdown in 2020 gewertet.

Als einen weiteren Hemmschuh haben wir die mangelnde Umzugsbereitschaft bei neu einzustellenden Mitarbeitern oder die Suche nach einem Arbeitgeber im Tagespendelbereich, identifiziert. Dies wird durch gekaufte oder vererbte Immobilien und Wohnungen verschärft. Daneben verstärkt der Mangel an bezahlbaren und verfügbaren Wohnungen diesen Effekt.

Eine bewährte und erfolgreiche Lösung des Fach- und Führungskräftemangels kann eine temporäre Überbrückung durch erfahrene Interim Manager sein. Diese sind in der Regel kurzfristig verfügbar, da  Projekte zeitlich begrenzt sind, sind regional nicht gebunden, bringen meist mehr Know-how und Branchenkenntnisse mit, als ein einzelner Arbeitgeber verlangt und sind ohne aufwendige Einarbeitung schnell einsetzbar. Hierdurch können Projektstaus verhindert, notwendige Kapazitäten und spezielles Know-how kurzfristig eingesetzt werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das teuerste Projekt ein verlorenes Projekt ist.

Wir freuen uns auf einen Gedankenaustausch hierzu

 

Werner von Beyer
Geschäftsführer
Agentur für Interim Manager AIM
Büro Nürnberg
Telefon 0911 – 956 4862
Mail: werner.von.beyer@agentur-fuer-interimmanager.de
www.agentur-fuer-interimmanager.de